blocks_image
Samstag, 4.11.2006
11.30 Uhr

im ZIMT

Karlheinz Steinmüller (Berlin):
Der nächste Zyklus. Digitale Welt und Mensch im 21. Jahrhundert

Technische Visionen sind Projektionsflächen für Hoffnungen und Ängste. Noch ist im Detail ungewiss, was der nächste Technologie-Zyklus bringen wird, aber fest steht, dass die Dynamik der Informations- und Kommunikationstechnologien  zunehmend in Kombination mit Bio- und Nanotechnologien  noch lange nicht erlahmt. In der Welt von ubiquitous computing und ambient intelligence, von Künstlicher Intelligenz und Robotik, von Neurosciences und Cognotechnologien stellen sich die Fragen nach informationeller Selbstbestimmung, Überwachung und Kontrolle, nach Sicherheit und Transparenz, nach geistigem Eigentum und Teilhabe, letztlich auch nach unserer Identität als Mensch neu.

Im Vortrag wird vor den Zeithorizonten von 2010, 2020 und 2050 versucht, ein breites Panorama der technologischen Entwicklungen und der möglichen sozialen Konsequenzen zu entfalten. Wie wirkt sich die Verdopplung der Welt  real und digital  auf die Gesellschaft und auf unser Selbstverständnis aus? Haben wir die „richtigen“ positiven Visionen und Utopien? Haben wir die „richtigen“ Ängste und Befürchtungen? Was sind die Maßstäbe? Und woher können sie kommen?




Sonntag, 5.11.2006
10.00 Uhr

im ZIMT

Pär Ström (Enebyberg, Schweden):
„Um sicher zu sein, muss man alles wissen“

Der Titel des Vortrags ist ein Zitat von Erich Mielke, der von 1957 bis 1989 Minister für Staatssicherheit der DDR war. Seine Auffassung hat überdauert. Um unsere Sicherheit zu sichern, führen unsere lieben Politiker mehr und mehr Kontrollmaßnahmen ein. Wir, die Bürgerinnen und Bürger, von denen alle Staatsgewalt ausgeht, müssen deswegen vom Staat überwacht werden - bis ins kleinste Detail. Die Behörden "brauchen" zunehmend Zugang zu unserem Privatleben, zu unserem Freundeskreis, zu den Telefonaten, zu unseren PKW-Bewegungen, zu unseren Gewohnheiten... Und das ist nur der Anfang. Die technische Entwicklung wird mehr und mehr Überwachungsmöglichkeiten bieten, weil die digitale Revolution erst am Anfang steht. Automatische Gesichtserkennung an öffentlichen Orten ist zum Beispiel schon in einigen Staaten eingeführt bzw. geplant. Was kommt in der Zukunft?

Was ist schon geplant? Wohin kann die Entwicklung im schlimmsten Fall führen? Welche Risiken bestehen für die Bürgerinnen und Bürger? Gibt es noch Hoffnung für unsere Privatsphäre?




Sonntag, 5.11.2006
11.45 Uhr

im ZIMT

Heidi Schelhowe (Bremen):
Zur Macht der Computer und zur Macht der Kinder.

Lernen mit Digitalen Medien in Deutschland ... mit einem kleinen Ausflug nach Thailand

Als Jo Weizenbaum 1976 über die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft schrieb, standen die Computer erst am Beginn ihrer Entwicklung zu interaktiven Medien. Weizenbaums Warnungen, dass diese Maschinen für uns undurchschaubar werden, sind längst Wirklichkeit geworden. Gleichzeitig scheint uns dies weniger zu stören, und es wird in der Bildungsdebatte dafür plädiert, man solle den Computer endlich als ganz normales „Werkzeug“ oder „Medium“ wie jedes andere zur Kenntnis nehmen und nicht mehr so viel Aufhebens davon machen.

In dem Beitrag wird es um das Aufwachsen von Kindern mit Computern gehen, um die Rolle, die Softwarematerialien spielen können, um die Frage, wie Verantwortung für die Konstruktionen übernommen werden kann und welchen Beitrag Bildungsprozesse dazu leisten müssen. Als kleinen Ausflug möchte ich das eine oder andere Beispiel aus der Schullandschaft Thailands vorstellen.



Hauptvorträge